Grenzgeschichte DG - Autonome Hochschule in der Deutschsprachigen Gemeinschaft

 

 

1.200 Gesichter - Erinnerung an Transport XX  

Nach intensiver Zusammenarbeit mit jüdischen Archiven in Belgien und Deutschland hat das "Jüdische Museum der Deportation und des Widerstands“ (JMDW) im belgischen Mechelen die Porträts von 1200 Menschen, die am 19. April 1943 von Mechelen nach Auschwitz deportiert wurden, wieder gefunden.

"Bislang waren die Menschen, die sich in diesem Zug befanden eine Nummer, jetzt haben sie ein Gesicht“, sagt Ward Adriaens, Direktor des JMDW.



Auf Höhe von Bortmeerbeek, zwischen Mechelen und Löwen, wurde der Zug von drei jungen Männern in einer waghalsigen Aktion überfallen. Ohne die Unterstützung der bewaffneten Partisanen und ausgerüstet mit nur drei Kneifzangen, einer mit rotem Papier beklebten Sturmleuchte, sowie einer Pistole, zwangen sie den Zug zum Anhalten. Es gelang ihnen einige Türen der Viehwaggons zu öffnen. Bis zur deutschen Grenze konnten insgesamt 217 Menschen aus dem Zug fliehen und dem Abtransport ins Konzentrationslager entkommen. Es war das erste und einzige Mal in Europa, dass ein Deportationszug überfallen wurde.



Die 1200 Porträts wurden vom JMDW auf riesige Leinwände (5 x 3 m) gezogen und ergeben einen 100 m langen symbolischen Zug. Anlässlich des 65. Jahrestages des Überfalls auf diesen Deportationszug und mit Unterstützung der belgischen Bahn (SNCB), der Städte Eupen und Antwerpen, der Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft, sowie des JMDW ist es uns gelungen diesen Zug vom 8. – 31. Mai 2008 am Eupener Bahnhof zu präsentieren.

Kunstschüler des 5. Schuljahrs des Robert-Schuman-Instiutes (RSI) in Eupen hatten sich mit dem Thema "Verfolgung" auseinandergesetzt und beeindruckende Bilder gemalt, die im Eupener Bahnhof ausgestellt wurden. Weitere 119 Schüler des 2. Schuljahrs des RSI haben an einem Schreibatelier teilgenommen. Die besten Beiträge können Sie demnächst hier lesen.

Unter den 217 Menschen, die sich aus dem Zug retten konnten war auch die heute 88 jährige Régine Krochmal. Sie kämpfte in der "Österreichischen Freiheitsfront" in Brüssel gegen die deutschen Besatzer und wurde im Januar 1943 verhaftet. Mit einem Messer, das man ihr zusteckte konnte sie kurz vor dem Überfall auf den Transportzug aus eigenen Kräften fliehen.

Sie war am 27. Februar zu Gast in Eupen, um den ca. 200 Eupener Schülern aus ihrem Leben zu erzählen.

Hier unser Begleitprogramm zur Fotoinstallation 


 

 

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EXTERNE AUFTRÄGE


Koordination der „Aktionstage Politische Bildung“


Demokratieerziehung in Brüssel


Vertretung der Deutschsprachigen Gemeinschaft in der „Task Force for International Cooperation on Holocaust Education, Remembrance and Research“


Vertretung der Deutschsprachigen Gemeinschaft im pädagogischen Beirat des „Jüdischen Museums der Deportation und des Widerstandes in Mechelen“


Vertretung der Deutschsprachigen Gemeinschaft im Verwaltungsrat der Gedenkstätte Breendonk



 

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